Regel-lose Frauen: Wechseljahre im Kulturvergleich
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12 von 12 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich
Sie leben wie die Männer, 23. Januar 2007
Von Buchdoktor – Alle meine Rezensionen ansehen
Rezension bezieht sich auf: Regel-lose Frauen: Wechseljahre im Kulturvergleich (Taschenbuch)
Fünfzehn überarbeitete Vorträge des Internationalen Symposiums “Frauen während und nach den Wechseljahren”, das im Jahr 2000 in Marburg stattfand, analysieren kritisch die in den westlichen Industrie-Nationen übliche Definition des Klimakteriums als persönliche Katastrophe. Nachdem Frauen Jahrhunderte lang auf ihre Rolle als Mütter reduziert waren, entdeckte in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts die Pharmaindustrie die weiblichen Wechseljahre. Am Beispiel der so genannten Informations-Broschüren für das Gynäkologen-Wartezimmer analysiert einer der Beiträge kritisch das in ihnen vermittelte Frauenbild der alternden Frau als defizitäres Wesen. Kaum dass sie vierzig Jahre alt sind, werden Frauen als extreme Risiko-Patientinnen mit rein statistischem Wert in der Kosten-Nutzen-Analyse einer alternden Gesellschaft dargestellt. In den Großstädten der Nordhalbkugel leben inzwischen genügend Migrantinnen unterschiedlichster Kulturen. Kulturvergleichende Studien über den Umgang anderer Völker mit Menstruation, Schwangerschaft und Klimakterium könnten unseren Blick für die eigene kulturelle Prägung schärfen, stellen die Autorinnen fest.Die Referentinnen des Symposiums sind Ethnologinnen und Biologinnen, die das Selbst- und Fremdbild von Frauen in den Wechseljahren auf der Insel Lesbos, in Georgien, im indischen Teil des Himalaya, im ländlichen Japan, bei den Maori in Neuseeland, den Beti in Kamerun und den Tupuri im Tschad untersucht haben. Aus ethnologischer Sicht beschreiben sie fesselnd die Lebenssituation von Frauen, ihre Rolle in der Familie und in der Dorfgemeinschaft. Dass Frauen in anderen Kulturen keine Wechseljahres-Beschwerden kennen, wird gern zitiert, doch selten ausführlich begründet. In den “Regel-losen Frauen” findet die Leserin Frauen portraitiert, die schwer arbeiten ohne zu jammern, deren Klimakterium eines ihrer geringsten Probleme ist. Sie erfahren von Maori-Großmüttern, die sich selbst subjektiv seelisch, körperlich und spirituell im Gleichgewicht sehen, obwohl es ihnen objektiv gesundheitlich schlecht geht und sie nur eine geringe Lebenserwartung haben. Wir treffen die Frauen der Tupuri, über deren Lebensqualität im Alter entscheidet, ob sie genug überlebende Söhne haben, die sie unterstützen. Am Ende der Lektüre ist deutlich geworden, dass objektive Bewertungen kaum möglich sind und ein kultureller Vergleich nur Kontext-bezogen sinnvoll ist: “Sie lebt wie die Männer” – wird in einigen Ländern über eine Frau gesagt, die nicht mehr schwanger werden kann. Welche Einschätzung der Lebensqualität hinter dieser Aussage steht, hängt davon ab, ob sie von einem Mann, einer Frau, von Einheimischen oder fremden Besuchern stammt.Eines der interessantesten Bücher der letzten Jahre, das einige uns fremde Kulturen ausgewogen beschreibt, pfiffige Zitate zum Thema und ein umfangreiches Literaturverzeichnis bietet.
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